Dieses Mal geht es nach Brasilien

Brasilien und dann auch noch direkt nach Sao Paulo, der Stadt mit der höchsten Mordrate auf unserem Planeten. Mal sehen was dieses Mal auf mich zukommt. Wir fliegen Freitags über Paris nach Sao Paulo. Ca. 12,5 Std. Flug für das knapp 10.000 km entfernte Sao Paulo im immer sonnigen Brasilien. Ich habe mich natürlich, wie immer im Internet belesen und […]

Brasilien und dann auch noch direkt nach Sao Paulo, der Stadt mit der höchsten Mordrate auf unserem Planeten. Mal sehen was dieses Mal auf mich zukommt.

Wir fliegen Freitags über Paris nach Sao Paulo. Ca. 12,5 Std. Flug für das knapp 10.000 km entfernte Sao Paulo im immer sonnigen Brasilien.

Ich habe mich natürlich, wie immer im Internet belesen und bin, so wie ich meine, ganz gut informiert über die Eigenarten der dritt grössten Stadt auf unserer Erde (ca. 18.000.000 Einwohner mit den angrenzenden Städten).

Abends gegen 19.oo Uhr Ortszeit (4 Std. zurück nach MEZ) setzt der Pilot über Sao Paulo zur Landung ein. Es dämmert schon und das Lichtermeer von Sao Paulo ist zu sehen.

Die Luftfeuchtigkeit war zu spüren als wir aus dem Flugzeug ausstiegen. Die Halle in die wir mussten um bei der Einreisestelle vorzusprechen war zwar klimatisiert aber trotzdem feucht. Wir mussten nicht lange warten, auch unser Gepäck war gleich am Band.

Wir sollen von unserem Kollegen Eduardo abgeholt werden. Er hatte sich angeboten uns abzuholen und war auch prompt am Ausgang anwesend. Noch schnell ein paar Euros gegen R$ getauscht und dann ab zum Auto.

BANG, 25 C Temperatur und 98% Luftfeuchtigkeit. Anscheinend macht das den dort wohnenden Menschen ebenfalls Probleme weil Eduardo fand sein Auto nicht 🙂

Nach einer Zeit hatten wir sein Auto dann doch gefunden und sind los zum Hotel Mercure in Guarulhos, ca. 9 km und 15 min. mit dem Auto.

Kurz eingecheckt, 15 min. frisch gemacht und dann gleich mit Eduardo nach Sao Paulo Vila Madalena. Vila Madalena ist zu vergleichen mit Frankfurts Sachsenhausen, also immer viel los, jede Menge Kneipen und viele junge Leute. Dazu aber später mehr.

Hier mal ein paar Bilder des Hotels

 

 

Das Hotel kostet ca. 35 Euro, hat eine normale Ausstattung und ein wirklich gutes Frühstücksbuffet. Besonders anzumerken ist auch dass man nur mit dem Aufzug in seinen Stock bzw. Zimmer kommt wenn man die Schlüsselkarte einsteckt.

Nachdem uns Eduardo wieder aus Sao Paulo zurückgebracht hat, haben wir noch kurz in der Hotelbar vorbeigesehen (das machen wir immer). Eine schöne kleine Bar in der man auch mal einen Abend verbringen kann … dachten wir uns. Wir konnten nicht lange bleiben da für den nächsten Tag (Samstag) schon eine Städtetour durch Sao Paulo geplant war.

Die erste Nacht im Hotel war ok, auch von einem Jetlag war früh morgens nichts zu spüren als wir das reichhaltige Frühstücksbuffet abräumten.

Für die Städtetour hat uns Henrique (Arbeitskollege) einen Guide von http://www.fivestarservice.com.br angeheuert. Hier sollten wir noch erfahren dass das das Beste ist was man in so einer kurzen Zeit tun kann.

Pünktlich um 9.oo Uhr fuhr eine schwarzer Citroen Pallas C5 vor, der Guide, Mr. Vanderley, im Anzug mit typischer Sonnenbrille nahm uns sehr freundlich und mit perfektem Englisch in Empfang.

 

Hier sieht man auch den typischen brasilianischen Gruß *THUMBS UP*. Die Brasilianer haben richtig spezielle Rituale um sich zu begrüßen, manchmal nur der Daumen, das andere Mal ein herzlicher Hug, eine Umarmung oder auch das Abtasten der Arme. Ziemlich beeindruckend … das gibt es so bei uns nicht.

Nun gut, jetzt ging es richtung Sao Paulo, mit der Frage „what do you want, windows open or climatic ?“ Wir haben uns für die Klimaanlage entschieden. Alle Fenster bis auf die Frontscheibe schön dunkel getönt gaben das Beste und es war angenehm.

Der erste Anlaufpunkt war das Sambadrom von Sao Paulo, hier wird für Karneval trainiert und auch an Karneval werden die doch sehr schön gemachten Wagen präsentiert. Das Sambadrom ist so groß wie etwa 2 Fussballplätze. Daneben ein Parkplatz für die ausgemusterten Wagen.

Die nächste Station war der Hauptbahnhof, er erinnert an die Kolonialzeit. Auch hier ist es sehr sauber und aufgeräumt. Ebenfalls gibt es hier auch einen U-Bahn Anschluß. Die U-Bahn wird im Moment ausgebaut und zu den wichtigsten Punkten innerhalb von Sao Paulo kommt man jetzt schon.

Vor dem Bahnhof ist einer der 300 Parks von Sao Paulo, eine sehr schöne Anlage in der man richtig gut entspannen kann. Kleine Skulpturen, riesen Bäume die wohl schon hunderte von Jahren dort stehen. Angelegte Teiche mit Fischen und Schildkröten zieren das Erscheinungsbild.

Nach dem entspannenden Spaziergang im Park ist der Grundstein von Sao Paulo das Ziel. Durch den Verkehr von Sao Paulo kommt man mit dem Auto eigentlich ganz gut wenn man sich an die „Regeln“ hält und keinen der Motorcycle Boys von seinem Motorrad holt. Die Motorcycle Boys sind Kuriere die man anmieten kann um wichtige Dinge von A nach B bringen zu lassen. Sie rasen teilweise mit 100 km/h zwischen den Autos hindurch, meistens passiert nichts da die Paulisti immer ein Auge darauf haben.

Der Grundstein liegt vor einer grossen Kirche (schade, ich weiss den Namen nicht mehr). Hier wurde die Stadt Sao Paulo gegründet. Dieser Punkt ist in etwa 100 km von der Küste entfernt, d.h. die Einwanderer bzw. Entdecker mussten sich erstmal 100 km durch den wirklich dicken Dschungel schlagen um dann ihre Stadt zu erbauen …. beeindruckend.

Auf dem Grundstein (der wohl schon ein paar mal ausgewechselt wurde) stehen die verschiedenen Orte die in der angezeigten Richtung zu erreichen sind. Z.b. Rio de Janeiro wie man auf dem Bild sieht.

Ein paar Bilder der Kirche von innen habe ich noch.

Wir fahren weiter zum Italian Building, dem höchsten Punkt von Sao Paulo, von hier hat man, lt. Mr. Vanderley, den schönsten Rundumblick über Sao Paulo … na mal sehen. Wir parken in einer Seitenstrasse und gehen noch etwas durch die Fußgängerzone da die Aussichtsplattform erst um 14.oo öffnet. Wir trinken einen brasilianischen Kaffee der dem Espresso sehr gleich kommt, in einem klimatisierten Cafee und schlendern noch etwas durch die Strassen. Vorbei an kleinen schön angelegten Grünanlagen die, wie immer, sehr sauber sind.

Die Zeit verging schnell und wir können zum Italian building und dann nach oben in den 34ten Stock. Einmal müssen wir umsteigen bis wir im obersten Stock ankommen. Wie kann es anders sein, hier ist natürlich auch gleich ein Restaurant welches wir aber nicht besuchten … ein Italiener 😉

Aber dann, diese Aussicht … überwältigend … aber seht selbst

In dem grossen geschwungenen Gebäude gibt es 4000 Wohneinheiten ! Von dieser Plattform aus kann man, wie Vander uns sagt, nicht ganz Sao Paulo überblicken denn es fällt im Westen noch einmal etwa 100m ab sodass die Wolkenkratzer das Ende der Stadt verdecken.

Als wir uns wieder auf den weg nach unten machen müssen wir noch schnell die 15 R$ für die Plattform bezahlen, naja das war es wert !

Wir haben sicher nicht alles von Sao Paulo gesehen als wir ns wieder auf den Heimweg machten, aber beeindruckend war es allemal. Hier noch ein paar Bilder von der Rückfahrt

Es war ca. 16:3o Uhr als wir zurück ins Hotel kamen, wir hatten nen wirklich schönen Tag mit viel Eindrücken und haben sehr viel von Sao Paulo, seinen Gründern usw. erfahren.
Auch haben wir erfahren dass es ziemlich schnell anfangen kann zu regnen, aber der Regen auch nicht lange hält … und alles gleich wieder trocken ist.

Nun, was machen wir abends ? Eine kurze Frage an Mr. Vanderley …. „No problem, i will guide you“ war die Antwort. Ok, dann 20.oo Uhr vor dem Hotel … Es geht nach Sao Paulo in den Bezirk „Vila Madalena“. Den kannten wir ja schon von unserer Ankunft aber nun sind wir ja mit Vander unterwegs und es scheint so als ob er sich da auch wirklich gut auskennt.

ca. 20:3o Uhr hatten wir unser Auto geparkt und schlenderten durch die Vila Madalena, wir wollten einen Platz an der Strasse, allerdings war das schwierig. Vander versuchte alles, leider konnten wir nur einen Stehplatz ergattern … naja zumindest gabs Chopp Bier.

Nach einer Weile dann doch, Vander hatte einen Sitzplatz gefunden andem sofort wieder 3 Chopp Bier standen Ein wirklich hektisches Treiben dort, jede Menge junge Leute und viel Alkohol. Der Tisch neben uns hatte wohl einen Wettbewerk im Cachasca trinken initiert und als sie dann betrunken waren merkten oder erfuhren sie dass wir aus Deutschland sind … und was meint ihr was dann kam „Zicke zacke heu heu heu …“ Typisch, die haben wieder nur das Oktoberfest gesehen. Trotzdem, es war lustig.

Jürgen und ich wir gönnten uns noch einen traditional Caipirinha, der mit dem Cachasca. Hmm, sauer aber guuuut.

Danach ging es dann wieder Richtung Guarulhos, wir mussten ja auch wieder früh ins Bett da am nächsten Tag der ca. 120 km entfernte Strand angesagt war und wir um 8.oo Uhr den Termin mit unserem Guide hatten.

Sonntag

Wenn man schonmal in Brasilien ist dann sollte man es nicht missen den wunderschönen Strand zu besuchen. Um 8.oo Uhr war unser Guide, dieses Mal war es Mr. Araujo, vor dem Hotel und begrüsste uns. Wir hatten ihm im Vorfeld schon gesagt dass wir unbedingt noch einen Sunblocker brauchen den wir dann auch gleich in einem Supermarkt gekauft haben.
Gut ausgestattet ging es auf den Weg nach Santos, da wo der Strand nicht so überlaufen ist … heisst es.

Mr. Araujo wählte den Weg durch den Dschungel und nicht den Highway da hätten wir nicht soviel gesehen. Man muss von Sao Paulo aus ungefähr 700 mtr. Höhenunterschied überwinden und …. den tropischen Äquator, die Grenze zwischen intertropisch und subtropisch.

Die Fahrt dauert natürlich bedeutend länger als „the usual way“ auf dem man in ca. 50 Minuten zum Strand kommt. Auf diesem „Highway“ werden alle Spuren früh morgens in Richtung Strand für ein paar Stunden geöffnet und Abends dann anders herum. Ca. 2.000.000 Autos benutzen diesen am Wochenende für jeweils ca. 17 R$, etwas mehr als 5 Euro. Dafür kann man diese Strassen wirklich gut instand halten.

Nachdem wir den „tropical capricorn“ überwunden haben geht es ständig abwärts und wir kommen an einen Aussichtspunkt von dem man sehr gut den Wasserfall sehen kann. Es ist heiss, sehr heiss ca. 32 C und wir packen den Sunblocker aus, ohne geht hier garnichts !

Als wir im Tal ankommen ist es nicht mehr weit zum Strand von Santos, ein Strand den die Einheimischen besonders gern mögen da hier keinerlei oder nur wenig Tourismus herrscht. Mr. Araujo lässt uns aussteigen und sucht einen schattigen Platz für das Auto. Wir gehen schonmal richtung Strand und besetzen einen der kostenfreien Schirme mit Tisch und Stühlen. Das Meer ist sehr flach, der Sand wie Pulver und die Wellen laden so manchen Surfer ein.

Die Wassertemperatur beträgt ca. 27 C, ich fühle mich wie in der Badewanne, die Wellen reissen mich von den Beinen … einfach super hier. Nicht überlaufen und viel Platz, genauso wie man es sich wünscht.

Nach dem ersten Bad gönnen wir uns eine frische Kokosnuss, die Dinger haben viel Saft und bleiben lange kühl.

Nach einem zweiten erfrischenden Bad packen wir unsere Sachen und machen uns auf den Weg nach Praia Grande zum Lunch. Es wurde einfach zu heiss.

Über Sao Vicente und eine Autofähre kommen wir zum Praia Grande, die Hochhäuser dicht bis an den Strand gebaut und hektisches Treiben am Strand. So häßlich wie es einem am Anfang erscheint, so schön kann es auch nach längerer Betrachtung werden.

Hier sieht man nun jede Menge Paraglider in der Luft die mit einem Sessellift immer wieder den Berg hochfahren und von dort aus stundenlang in der Luft bleiben bis sie dann am Strand landen. Das muss ein Paradies für Praglider sein !

Wir fahren über einen Steg auf eine sehr kleine Insel, es geht gleich in engen Windungen bergauf. Oben angekommen gibt es ein restaurant und eine Aussichtsplattform von der man den ganzen Praia Grande überblicken kann. Schnell ein paar Fotos und dann „lunchen“. Ich esse Fisch der hier besonders gut schmeckt, dazu ein Skol Bier.

Nach dem Essen geht es wieder bergab zum Strand. Wir fahren vorbei am Landungspunkt der ersten Entdecker, über eine Hängebrücke geht es wieder richtung Sao Paulo und dann weiter nach Guarulhos. Dieses Mal nehmen wir den Highway, gefühlt dauert es aber genauso lange wie die Hinfahrt.

Kurz vor Ankunft im Hotel nehmen wir noch einen schnellen Kaffee in der „Stammkneipe“ von Mr. Araujo, wir kaufen uns noch 1 Stange Ziggis (für knapp 10 Euro) und fahren zurück zum Hotel.

Ein wirklich toller Tag geht zuende, nachdem wir uns frisch gemacht haben gehen wir obligatorisch noch einmal in die Hotelbar wo uns doch noch einiges erwarten sollte.

Es waren noch genau 2 Plätze in der Bar (Cafe & Pub Johnnie) frei, alle anderen waren besetzt von einer Gruppe die wohl dort im Hotel getagt hat. Auch sah es so aus als ob diese Gruppe schon etwas länger in der Bar war, sie waren alle schon etwas …

Ein Typ mit Gitarre unterhielt uns mit Bossa Nova, Samba und ein paar Oldies. Manch einer hat da sogar mitgesungen Gell Jürgen ?

Besonders eine Person, wie sich später herausstellte der Boss der Company, war richtig gut aufgelegt. Ich meine er war Franzose aber in Brasilien lebend. Er kam zu uns, lud uns ein mit an „seinen Tischen“ zu sitzen und einen auf ihn zu trinken. Naja, etwas komisch war er schon, aber was solls … einen Caipirinha umsonst war es wert. Der Typ wurde nicht nur von uns belächelt, auch seine Mitarbeiter schienen dasselbe zu denken.

Egal, es war ein schöner Abend und es war gut dass wir nur einen Caipi auf ihn getrunken haben denn bei der Abrechnung meinte er, er hätte uns nicht eingeladen … Anyway, trotzdem war es ein schöner Abend.

Die folgenden Tage waren natürlich Arbeitstage in denen wir viele nette Leute kennengelernt haben und uns von der überaus positiven Arbeitsmoral überzeugen konnten. Hier ist es einfach ganz anders als in Deutschland. Nur, von der Arbeit brauche ich hier nichts zu erzählen.

Mittwoch Abend war unser letzter Abend im Hotel und wir beschlossen vor dem langen Flug die Bar noch ein weiteres Mal zuzuschliessen 😉

Mittlerweile haben wir hier nette Freunde die uns auch recht herzlich begrüßten. Live Musik machte den Abend wieder zu einem besonderen. Caipis, Chopp Bier UND eine teure Kubanische Zigarre war ein würdiger Abschluss. Das half uns auch wiederum den langen Flug zu überstehen, ich meine ich hätte min. 8 Std. im Flieger geschlafen und die restlichen knapp 3 std. habe ich auf der linken Backe abgesessen.

Resumee
The plan has changed for the retirement !

Brasilien ist eine Reise wert, ist geplant für nächstes Jahr mit Familie. Die Leute, absolut freundlich zuvorkommend und nett. Easy living, etwas Regen am Nachmittag, immer warm, gute Infrastruktuer (zumindest nahe der Stadt). Nicht sooooo gefährlich wie man liest, ein wunderschönes Land, günstig … und und und.

Meine Empfehlung für Sao Paulo und Guarulhos:

Mietet einen Guide bei FIVESTARSERVICE, kostet nicht viel und ist es allemal wert.

Hotel Mercure in Guarulhos
und speziell ein besuch im Pub Johnnie.com.br

Vila Madalena in Sao Paulo

Strand Santos Webcam

Italian Building in Sao Paulo

Über Christian

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